Chronik


Von der Gründung bis zum zweiten Weltkrieg

Der Verein wurde im Jahre 1894 als Turnverein gegründet. 1906 wurde als zweiter Verein der „Turnerbund Siegelbach“ ins Leben gerufen. Beide Vereine schlossen sich im Jahre 1910 zur „Vereinigten Turnerschaft 1894 Siegelbach“ zusammen.

Dank der Vorstandschaft und der selbstlosen Arbeit der jeweiligen Turnwarte, konnte der Verein bei den in der Folgezeit stattfindenden Gau- und Kreisturnfesten viele Einzel- und Mannschaftserfolge erzielen. Während des ersten Weltkrieges kam der Turnbetrieb fast völlig zum Erliegen. 19 Mitglieder darunter einige der besten aktiven Turner, waren im Krieg gefallen.

1920 wurde der Turnbetrieb wieder aufgenommen. Am 17. und 18. Juli dieses Jahres wurde das Gauturnfest in Siegelbach veranstaltet. Im gleichen Jahr führte man das Frauenturnen ein. Schon in ganz kurzer Zeit verfügte der Verein über eine gute Frauen und Mädchenriege, die erfreuliche Erfolge zu verzeichnen hatte. 1920 gründete der Verein eine Spielabteilung. Mit einer aktiven und einer Jugendmannschaft wurde Handball gespielt.

Siegelbach 1919


Stehend von links: Karl Herrmann, Anton Kuhn, Reinhold Heinrich, Johann Render, Rudolf Blauth, Heinrich Herrmann, Julius Müller
Mitte von links: Martin Urschel, Konrad Kuhn, Heinrich Hach
vorne von links: Emil Anefeld, Jakob Hach, Konrad Hach

Siegelbach 1922


Stehend von links: Heinrich Urschel, Jakob Schuff, August Herrmann, Theodor Schwehm, Konrad Urschel, Eugen Zumbach
Mitte von links: Ernst Schwehm, Johann Stutzenberger, Jakob Gaul, Rudolf Blauth, Heinrich Knissel
vorne von links: August Schwehm, Christian Henrich
Zum 1. Pfälzer Kreisturnfest am 23.07.1922 in Speyer hatte der Verein eine Musterriege entsandt, die weit und breit ihresgleichen suchte. Im Februar 1924 wurden seitens der Besatzungsbehörde sämtliche Turn- und Sportvereine verboten und aufgelöst, das Verbot wurde jedoch bereits am 23.05.1924 wieder aufgehoben. Durch die Initiative einiger alter Turner wurde am 14.06.1924 im Lokal August Herrmann eine Wiedergründung der „Vereinigten Turnerschaft Siegelbach“ vorgenommen. Kurze Zeit später beschloss man den Bau einer vereinseigenen Turnhalle. Aus finanziellen Gründen scheiterte dieses Vorhaben. Die Übungsstunden mussten daher in den Sälen der drei Gaststätten abgehalten werden.
1932 löste sich die Handballabteilung auf und eine Fußballabteilung wurde gebildet. Dies stieß aber auf heftigen Widerstand des im Jahre 1919 gegründeten Fußballvereins „Germania Siegelbach“. Am 02.02.1932 kam man überein, sich ab dem 01.01.1933 zusammenzuschließen. Fortan trug der Verein den Namen „Turn- und Sportverein Siegelbach“.
Die Turner nahmen, wie bisher, an durchweg allen Vereinsfesten der umliegenden Vereine sowie an den Gau- und Kreisturnfesten teil.
Die Deutschen Turnfeste

  • 1923 in München
  • 1928 in Köln
  • 1933 in Suttgart
  • 1938 in Breslau
  • 1953 in Berlin
  • 1958 in München
  • 1963 in Essen
  • 1968 in Berlin
  • 1973 in Stuttgart
  • 1978 in Hannover
  • 1983 in Frankfurt
  • 1987 in Berlin
  • 1991 in Dortmund

wurden besucht.

Im März 1933 wurde der Vereinsname in „Turn- und Sportverein 1894 Siegelbach“ geändert. Die 1. Fußballmannschaft schaffte im gleichen Jahr den Aufstieg in die damalige Kreisklasse 1.

Am 15.07.1934 wurde das 40-jährige Stiftungsfest begangen, verbunden mit einem Wertungsturnen.

Der 2. Weltkrieg riss große Lücken in die Reihen der aktiven und passiven Mitglieder des Vereins.


Die erfolgreiche Nachkriegszeit

Als nach Kriegsende da Fußballspielen wieder erlaubt war, fanden sich genügend Idealisten, die eine neue Fußballabteilung aufbauten. Man verstand sich als Rechtsnachfolger des „Turn- und Sportvereins 1984 Siegelbach“ und führte nunmehr den Namen „Sportclub Siegelbach“.
Der seinerzeitigen 1. Mannschaft war, dank der Unterstützung mit allen damals zur Verfügung stehenden Mittel und Opfer der Vereinsmitglieder – und man kann sagen der ganzen Gemeinde – ein kometenhafter Aufstieg beschieden.

Die Siegelbacher Fußballer waren in der damaligen „Französischen Nordzone“ ein Begriff.
1947 Aufstieg in die Landesliga (damals zweithöchste Spielklasse), 1948 Meisterschaft der Gruppe Hinterpfalz, Aufstiegsspiele gegen den Gruppensieger Vorderpfalz ASV Oppau um den Aufstieg in die Zonenliga. Dem 1:1 in Oppau folgte in Siegelbach ein 0:0. Das notwendig gewordene Entscheidungsspiel wurde dann in Neustadt/Weinstasse mit 3:1 verloren.
In der Pokalrunde, die ebenfalls 1948 durchgeführt wurde, gelang es der gleichen Mannschaft so prominente Gegner wie den 1. FC Kaiserslautern Res. mit 4:3 und die Phönix aus Ludwigshafen mit 5:1 auszuschalten, um schließlich am 30.05.1948 auf dem Betzenberg in Kaiserslautern die 1. Mannschaft des FK Pirmasens mit 3:2 niederzuringen. Mit diesem Sieg war Siegelbach Pokalmeister der Pfalz.

Nach dem Weggang der Spieler Bernd Fuchs und Otto Render zum 1. FCK – beide waren 1951, Render 1953 bei der Erringung der Deutschen Meisterschaft durch den 1. FCK eingesetzt – von Werner Gleich zum VFB Bielefeld, sowie Heinrich Stork und Helmut Bier zu ihren Stammvereinen, konnte die Mannschaft ihren bisherigen Leistungsstandard nicht beibehalten. Der Abstieg in die unteren Klassen ließ sich nicht mehr aufhalten.


Alles auf Anfang

Die 1. Herren-Mannschaft musste bis in die B-Klasse absteigen, wo man sich im Jahre 1962 Meistertitel und Wiederaufstieg in die A-Klasse Nord erkämpfte. Dort wurde 1968 erneut die Meisterschaft errungen.

Meistermannschaft der Saison 1967/68

Der damit verbundene Aufstieg war jedoch nicht von Dauer. Schon nach einjähriger Zugehörigkeit zu der damaligen 1. Amateurliga fand sich die Mannschaft in der A-Klasse wieder, wo sie noch etliche
Jahre mit wechselndem Erfolg spielte.
Im Spieljahr 1975/76 war der Abstieg aus der A-Klasse nicht mehr aufzuhalten, als das entscheidende Spiel um den Klassenerhalt am 2. Mai 1976 gegen den SV Morlautern mit 0:1 verloren wurde. Siegelbach musste als vierte Mannschaft neben Otterberg, Gerbach und Kerzenheim den Weg in die B-Klasse antreten. Im folgenden Jahr lernte die Mannschaft die Spielstärke der B-Klasse Kaiserslautern kennen und konnte sich am Ende mit dem 11. Platz nur knapp vor
dem Abstieg retten.
In der Saison 1977/78 musste eine Entscheidungsrunde der drei punktgleichen Mannschaften Spvgg. ESP, SC Siegelbach und SV Mehlbach die beiden Mannschaften ermitteln, die neben dem SV
Mackenbach den Weg in die C-Klasse anzutreten hatten. Sowohl ESP als auch Siegelbach konnten ihre Spiele gegen Mehlbach gewinnen, sodass das dritte Spiel am 11. Juni 1978 in Rodenbach die Entscheidung bringen musste. Vor einer stattlichen Zuschauerkulisse trennte man sich jedoch mit einem 1:1 Unentschieden. Das Wiederholungsspiel eine Woche später an gleicher Stelle sah die Spvgg. ESP als 2:1 Sieger und bescherte dem SCS den bitteren Abstieg in die C-Klasse, wo man im ersten Jahr die Meisterschaft nur ganz knapp verpasste.


Anfänge des Damenfußballs

Im Jahre 1970 wurde auf Initiative von Horst Fuchs eine Damen-Fussballabteilung gegründet. Siegelbach zählte damit bundesweit zu den ersten von insgesamt wenigen Vereinen, die eine Fussball-Damen-Mannschaft am Start hatte. Bereits 1973 / 74 konnten die Damen ihren ersten Meistertitel einheimsen, damals in der sogenannten Gruppe Süd – Westpfalz.

Meistermannschaft 1973/74


Hinten v.l.: Trainer Horst Fuchs, Stübing Anette, Borgwardt Angelika, Schmidt Gisela, Mietschke Erika, Heinrich Anita, Schmidt Annette, Kropp Andrea, Reimschüssel Brigitte, Kleylein Monika
Mitte v.l.: Kropp Dagmar, Faul Gerda, Grub Ingrid, Riesinger Doris, Kretschmar Silke
Vorne v.l.: Christmann Erika, Forkel Emilie

Die Erfolgsgeschichte des Frauen-Fussballs beim SCS hat sich bis heute fortgesetzt und dem Verein über die Bundesland-Grenzen hinaus zu großer Bekanntheit verholfen.
Aktuell spielt unsere 1.Frauen-Mannschaft in der Verbandsliga Südwest.


Zurück zu alter Stärke

Es dauerte bis zur Saison 1984/85, bis die Herren den Aufstieg in die B-Klasse schafften. Bedingt durch eine neue Klasseneinteilung schaffte man als drittplatzierte Mannschaft den Aufstieg in die B-Klasse Kaiserslautern.

Meistermannschaft 1984/85


Hinten v.l.:Reiner Bohn, Jürgen Schulz, Reiner Scheer, Andreas Lorch, Volker Olbrich, Ralf Sander, Andreas Hoffmann, Hans Krämer, Spielleiter Fridolin Schorz
Vorne v.l.:Karl-Heinz Holzapfel, Jürgen Schäfer, Manfred Grub, Josef Krotzky, Rüdiger Andes, Uli Knissel, Thomas Graf

Von nun an führte der Weg der Fußballmannschaft nach oben. Gleich
im ersten Jahr der Zugehörigkeit zur B-Klasse errang man die Meisterschaft und stieg in die A-Klasse Nord auf.

Meistermannschaft 1985/86

Das erste Jahr verlief hier nicht nach Wunsch und so konnte man sich auch nur knapp vor dem Abstieg retten. In der darauffolgenden Saison hatte man sich einiges vorgenommen und es gelangen Meisterschaft und Aufstieg in die Bezirksliga Westpfalz.

Meistermannschaft 1987/88


stehend oben v.l.:Bernhard Leist, Norbert Klein, Ralf Sander, Spielertrainer Klaus Lind
stehend mitte v.l.:Betreuer Wolfgang Fuchs, Spielleiter Fridolin Schorz, Günther Schmitt, Thomas Graf, Uwe Vogel, Rüdiger Andes, 1.Vorsitzender Heiner Graf
sitzend v.l.:Gunther Hach, Karl-Heinz Holzapfel, Hans Krämer, Jochen Neubert, Oliver Tappe
knieend v.l.:Manfred Grub, Matthias Schmachtel, Jochen Armbrust

In der Saison 1988/89 entging man nur knapp dem Abstieg aus der Bezirksliga (Tabellenvorletzter), jedoch ein Jahr später, in der Saison 1989/90, hieß der Meister der Bezirksliga SC Siegelbach, wobei man vom 1. Spieltag an die Tabellenführung über die gesamte Saison hinweg behauptete und sensationell in die Landesliga West aufstieg.

Meistermannschaft 1989/90


Hinten v.l.: Manfred Grub, Uwe Vogel, Horst Wulff, Bernhard Leist, Oliver Tappe, Spielertrainer Wolfgang Kwasniok, Heinz Laudanski, Frank Ostermann, Renato Lanza, Spielleiter Reiner Bohn
Vorne v.l.: Stefan Kissel, Birol Ulluc, Michael Wischmann, Klaus Kaufmann, Jochen Neubert, Karl-Heinz Holzapfel, Thomas Graf

Bis zur Saison 1995/96 konnte Siegelbach die Landesliga-Zugehörigkeit sichern.


Jubiläum und Jahrtausendwende

Im Jahre 1994 feierte der SCS sein 100-jähriges Bestehen mit einem Festprogramm voller Höhepunkte. Vom 31.05. bis 05.06.1994 folgte ein Highlight dem nächsten, alle Freunde, Gönner und Vereinsmitglieder feierten gemeinsam im Festzelt.

Damaliges Festprogramm

Nach mehreren guten und erfolgreichen Jahren stieg man in die Bezirksliga ab, schaffte aber mit neuem Trainer und runderneuerter Mannschaft in der Saison 2001/2002 den Wiederaufstieg in die Landesliga. Am letzten Spieltag reichte ein 2:2 Unentschieden in Münchweiler, um vor Verfolger Erfenbach mit 3 Punkten Vorsprung den Titel zu sichern.

Meistermannschaft 2001/02


stehend oben v.l.:Bernd Rosert, Marcel Kleylein, Max Howanietz, Oliver Gies, Oliver Klein, Dominik Rübel, Challil Kessler, Tony Götz
stehend mitte v.l.:Betreuer Rainer Jung, Daniel Colak, Marc Bilgili, Michael Raifoyski, Harry Kihl, Daniel Bitz, Günther Schmitt
knieend v.l.:Ralf Jung, Sascha Nauerz, Michael Pfeiffer, Thorsten Schramm, Spielertrainer Frank Schmitt, Peter Albrecht

Der nächste Vereinserfolg war der Gewinn der Kreispokalmeisterschaft 2009 auf dem Sportgelände des FV Olympia Ramstein. Zu diesem Zeitpunkt spielte Siegelbach nach mehreren Abstiegen in der B-Klasse.
In einem fulminanten Finale konnte man nach einem gehaltenen Elfmeter in der Anfangsphase und zwischenzeitlichem 1:2-Rückstand noch einen grandiosen 5:2-Erfolg gegen den SV Bann verbuchen.

Pokalsiegermannschaft 2008/09


Stehend v.l.: Spielleiter Wolfgang Fuchs, Marcel Wulff, Jens Jung, Marco Dech, Christopher Marx, Michael Haag, David Galeski, Martin Conde, Stephan Beutler, Betreuer Reiner Jung, Spielertrainer Matthias Warminski
Kniend v.l.: Sören Schneider, Marcel Bohn, Alexander Preiser, Andy Jacob, Vitali Unterberg, Bastian Hirlemann, Betreuer Ralf Jung

Zwei Jahre später gelang dem SCS der ersehnte Aufstieg in die A-Klasse, nachdem man in den Vorjahren jeweils nur ganz knapp scheiterte. In der gleichen Saison stand man wieder im Finale des Kreispokals, musste sich jedoch gegen die höherklassige Übermannschaft des SV Morlautern nach hartem Kampf mit 0:1 geschlagen geben.

Meistermannschaft 2010/11


Stehend v.l.: Marco Dech, Stephan Beutler, Sören Schneider, Spielertrainer Roland Druck, Jens Jung, Andy Jacob, Matthias Boos, Kai Knissel, Spielleiter Wolfgang Fuchs, André Olfers, Ronnie Vandre, Peter Albrecht
Kniend v.l.: Betreuer Ralf Jung, Marcel Wulff, Christopher Marx, Michael Frembs, Theo Constance, Matthias Pötschke, Alexander Preiser, John Constance, Torsten Fulde